„Kinder wollen lachen, toben, singen, staunen, sich begeistern und vieles mehr.“
Pädagogisches Konzept (Kurzfassung)
I. Bildungsverständnis und Bild vom Kind
Das Bildungsverständnis der Kinderinsel MITTEndrin orientiert sich am Berliner Bildungsprogramm (BBP). Aus diesem ziehen wir die Grundlagen für unsere pädagogische Arbeit.
Kinder bilden sich aktiv mit allen Sinnen. Die Vielfalt der Persönlichkeiten bereichert die Kindergemeinschaft und die Gesellschaft. Aus diesem Grund liegt es uns am Herzen, dass jedes Individuum die gleichen Rechte auf Bildung und Entfaltung seiner Potenziale hat.
Das Ziel der inklusiven Bildung ist es, die Kinder da abzuholen, wo sie sind. Wir sehen es demnach als unsere Aufgabe, uns mit der pädagogischen Arbeit auf die individuellen Voraussetzungen der Kinder einzustellen. Nicht sie müssen sich der Kita anpassen, sondern die Kita den Kindern.
Jedes einzelne Kind soll in der Kita erfahren, dass es wichtig für unsere Gesellschaft ist. Durch diese positiven Erfahrungen gewinnen sie Selbstvertrauen und spüren Selbstwirksamkeit. Durch ressourcenorientierte Beobachtungen knüpfen wir mit Angeboten und Projekten an den Stärken und Interessen der Kinder an. Während der entsprechenden Aktivitäten gewährleisten wir Raum für vielseitige Erfahrungen, sowohl in der Einrichtung als auch außerhalb dieser.
Sprache ist wichtig, um eigene Vorstellungen in der Gemeinschaft kommunizieren zu können - Sprache öffnet Türen. Die Interaktion mit anderen ist eine unabdingbare Quelle der Bildung für Kinder. In der Kinderinsel MITTEndrin sind wir Pädagog*innen Kommunikationspartner der Kinder und sind stets darauf bedacht auf ihre Fragen einzugehen, ihre Neugierde zu erkennen und positive Resonanz zu geben.
Neben den Pädagog*innen stellen positive Sozialbeziehungen in der Kindergemeinschaft eine weitere wichtige Komponente für die Bildung des Kindes dar. Daraus filtern sie für sich bedeutsame Werte, entwickeln Empathie und Handlungsstrategien bei Konflikten. Die altersgemischte Gruppe in der Kinderinsel MITTEndrin ermöglicht längerfristige Freundschaften und über Jahre hinweg konstante Bezugspersonen. Die jüngeren Kinder profitieren von der Interaktion mit den Älteren. Sie können von ihren Modellen der Konfliktlösung lernen. Die älteren Kinder können ihr Wissen durch Weitergabe und Wiederholungen an die Jüngeren vertiefen. Wir wünschen uns die Beteiligung und die Mitwirkung der Kinder und legen daher großen Wert auf die Gestaltung unseres Morgenkreises, welcher den Kindern Zeit gibt Ideen einzubringen und Meinungen zu äußern. So können sie sich als wichtigen Teil der Gemeinschaft fühlen. Das Mitgestalten von Projekten, aber auch alltägliche Aufgaben wie Betten aufbauen, Tisch decken, betrachten wir als wichtige Beteiligungsformen.
Zusammenfassend liegt uns die bestmögliche soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung eines jeden Kindes am Herzen. Dabei orientieren wir uns an den Ressourcen und Stärken des Kindes und schaffen eine Umgebung, die ausreichend Zeit für Interaktion ermöglicht, Sicherheit gewährleistet und Raum für Erfahrungen und Geborgenheit bietet. Als Bildungsbegleiter*innen arbeiten wir auf ein positives Selbstkonzept eines jeden Kindes hin, sodass es zuversichtlich auf seine Zukunft blickt und auch in belastenden Situationen bestehen kann.
II. Pädagogische Ziele
Das wichtigste Ziel in der pädagogischen Arbeit nach dem Berliner Bildungsprogramm, ist die Kompetenzen der Kinder zu stärken und zu fördern. Diese Kompetenzen sind wichtige und vielfältige Fähigkeiten, die die Kinder in ihrem ganzen Leben brauchen.
Die Kompetenzen sind in vier Gruppen geteilt: Ich-kompetenzen, Sozialkompetenzen, Sachkompetenzen und lernmethodische Kompetenzen.
Das Hauptziel der Ich-Kompetenz ist, dass die Kinder ein positives Selbstkonzept und eine Identität entwickeln. Das bedeutet z.B., dass wir den Kindern in der Kita Raum und Zeit geben, ihre eigenen Ideen zu entwickeln. Wir ermutigen die Kinder ihre eigenen Gefühle, Interessen und Bedürfnisse zu bemerken und auszudrücken, und so ihr Selbstwertgefühl zu stärken.
Das Ziel der Sozialkompetenz ist, dass Kinder soziale Beziehungen aufnehmen und respektvoll miteinander umgehen können. Im Alltag beobachten wir die Interaktion der Kinder und unterstützen sie dabei ihre Konflikte selbst zu lösen. Wir helfen den Kindern sowohl die Regeln des Zusammenlebens zu verstehen, sowie ihre eigenen Rechte und die der anderen zu respektieren.
Die Sachkompetenzen beinhalten viele verschiedene Bildungsbereiche. Die Kinder erlernen Sie spielerisch, quasi nebenbei. Wir lesen Bücher zusammen, singen Lieder, lernen Schriftsymbole und vieles mehr.
Das Ziel der lernmethodischen Kompetenzen ist, dass die Kinder verstehen, was und wie sie lernen können. Wir unterstützen die Kinder dabei mit einander zu kooperieren, um Lösungen für spielerische Herausforderungen zusammen zu finden. Wir stärken und unterstützen die Wissbegier und die Ausdauer der Kinder, sodass sie bei Schwierigkeiten nicht gleich aufgeben. Außerdem lernen und erleben wir zusammen, dass es oftmals nicht nur verschiedene Meinungen und Ideen, sondern auch verschiedene Antworten und Erklärungen gibt.
III. Der Situationsansatz
In der Kinderinsel MITTEndrin arbeiten die Pädagog*innen nach dem Situationsansatz.
Kinder haben ein Bedürfnis sich weiter zu entwickeln. Die Situationen, in denen sie das tun, gilt es wahrzunehmen. In diesen Situationen erwerben die Kinder die Fähigkeit mit sich selbst, mit anderen und/ oder mit einer Sache zurecht zu kommen. Alle Lebenssituationen der Kinder stellen also Lernsituationen dar. Lernsituationen tauchen aber nicht abstrakt und individualistisch für ein einzelnes Kind auf, sondern sind immer eingebettet in Ihre Lebenswelt, die sie mit anderen teilen (Eltern, andere Kita-Kinder, Pädagog*innen, usw.). In diesen Zusammenhängen erfahren die Kinder bereits in der Kita, dass die gemeinsame Lebenswelt, und damit später dann die Gesellschaft, nur gemeinsam gestaltet werden kann. Es geht allerdings in der Gruppe darum die unterschiedlichen Interessen in einen für alle akzeptablen Ausgleich zu bringen. Partizipation ist deswegen ein Schlüssel im Situationsansatz. Kinder erfahren in der Kita, dass jeder Mensch Rechte hat. Einerseits lernen sie von älteren Vorbildern (den Pädagog*innen, älteren Kindern) und deren Erfahrungen, andererseits ist es aber für alle Kinder und Pädagog*innen wichtig zu kooperieren und gemeinsame Entscheidungen zu finden und durchzusetzen. Die Haltung der Pädagog*innen muss im Situationsansatz geprägt davon sein, die demokratischen Grundwerte unserer Gesellschaft schon im Kitaalltag zu leben und zu vermitteln. Kinder erfahren, dass Regeln veränderbar sind. Sie begreifen, dass sie Einfluss auf die Regeln haben und dass die Regeln eine wichtige Funktion im Gemeinschaftsleben erfüllen.
Damit Kinder diese Erfahrungen machen können, ist es wichtig, dass sie verlässliche Beziehungen zu ihren Bezugspersonen unterhalten (Pädagog*innen, andere Kinder). Es ist also eine wichtige Aufgabe für die Pädagog*innen zunächst eine verlässliche Beziehung zu den Kindern aufzubauen und ihnen zu helfen in der Kindergruppe einen Platz einzunehmen. Haben die Kinder gefestigte Beziehungen, nutzen sie die anregungsreiche Umwelt, um für sich die Lernsituationen zu finden und zu gestalten. Die Kita stellt in ihren Räumen immer genügend anregungsreiches Material für die Bildung aller Kinder und Altersgruppen zur Verfügung.
IV. Der Tagesablauf
Um 8:00 Uhr öffnet die Einrichtung. Zwischen 8:30 Uhr und 9:00 Uhr findet das Frühstück statt.
Zwischen 9:30 Uhr und 9:45 Uhr starten die Pädagog*innen mit den Kindern gemeinsam beim Morgenkreis in den Tag. Dort wird mit den Kindern gesungen, neue Fingerspiele gelernt und der weitere Tagesablauf besprochen. Über die Liedauswahl und die Fingerspiele wird demokratisch abgestimmt.
Zwischen 9:45 Uhr und 11:30 Uhr arbeiten die Pädagog*innen mit den Kindern gemeinsam an Projekten, Angeboten und gehen auf Ausflüge. Die Kinder entscheiden mit, wo es hingehen soll.
Um 11:30 Uhr räumen die Kinder gemeinsam mit den Pädagog*innen auf und setzen sich zu einem kurzen Mittagskreis zusammen.
Gegen 12:00 Uhr essen in der Kinderinsel MITTEndrin alle Kinder und Pädagog*innen gemeinsam Mittag. Nach dem Mittagessen werden die Kinder beim Waschen und Zähne putzen von den Pädagog*innen unterstützt und für den Mittagsschlaf umgezogen.
Zwischen 12:30/12:45 Uhr und 14:15 Uhr ist in der Kinderinsel MITTEndrin die Mittagsruhe. Die Kinder, die nicht mehr schlafen, dürfen sich in dieser Zeit eine leise Beschäftigung suchen.
Um 14:45 Uhr findet die Kinderkonferenz statt.
Ab 15:15 Uhr bekommen die Kinder die Möglichkeiten in der Einrichtung noch frei zu spielen oder an kleineren Angeboten teilzunehmen. Im Sommer gehen die Pädagog*innen mit den Kindern ab dieser Zeit vor die Tür oder auf den Hof zum Spielen.
Um 17:30 Uhr schließt die Kinderinsel MITTEndrin
V. Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
In der Kinderinsel MITTEndrin wird eine enge Zusammenarbeit zwischen den Eltern und den Pädagog*innen angestrebt. Unser Ziel ist es eine Erziehungspartnerschaft herzustellen, in der wir Pädagog*innen mit den Eltern partnerschaftlich in Bezug auf die Erziehung der Kinder zusammenarbeiten und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Wir Pädagog*innen berücksichtigen hierfür die individuellen Bedürfnisse und das jeweilige Lebensumfeld des Kindes und seiner Familie. Dabei stehen vor allem der gemeinsame Dialog im Mittelpunkt. Eltern und Pädagog*innen sollen sich auf Augenhöhe begegnen und sich an gemeinsamen Zielen und Aufgaben orientieren.
Im Alltag ist vor allem der tägliche Austausch während der Bring- und Abholsituation ein wichtiger Faktor in der Erziehungspartnerschaft. In den sogenannten Tür- und Angelgesprächen werden Informationen zu dem Kind und dem Tag ausgetauscht, aber auch Ereignisse der Eltern, um die Beziehung zwischen den Eltern und den Pädagog*innen zu stärken. Auch bietet dieser Austausch Platz für Kritik, die die Eltern jederzeit äußern können und diese wenn möglich direkt mit ihnen besprochen werden kann.